Partizipation kann lokale Fragen abklären (helfen). Der dabei entstehende Teilhabeprozess ergibt einen sozialen und demokratischen „Mehrwert“.Teilhabe/Partizipation hat eine Prozessdimension und eine inhaltliche Dimension
Es kann sich durchaus ein Konflikt zwischen Inhalt und Prozess ergeben.
- Inhalt: Teilhabe an den Inhalten, die von der öffentlichen Hand erbracht werden, wenn sich niemand einmischt (gehen von Politik und Verwaltung aus).
- Prozess: Teilhabe an Prozessen, wie die Inhalte festgelegt werden.
Inhalt und Prozess können zueinander in Widerspruch stehen oder gleich gerichtet sein (mit allen Abstufungen dazwischen). Wichtig erscheint jedenfalls der Weg. Es muss nicht immer ein Konsens gefunden werden, Dissens soll ausgesprochen und dokumentiert werden können. Die Teilnehmenden lernen dabei auch die Standpunkte der andern kennen. Dies kann dann auch die Grundlage für eine (politische) Entscheidung sein. Benefit ist, wenn es gut geht, dass eine politische Entscheidung eher akzeptiert werden kann, die Beteiligten Lust am Gestalten haben und Verantwortung für die Umgebung (das Grätzel) übernehmen. Aber: seitens der Politik muss die Verantwortung auch wahrgenommen werden (nicht nur unangenehme Entscheidungen an die BewohnerInnen delegieren).
AG Partizipation
Identifikation der BürgerInnen mit „Gesellschaft“ wird hergestellt durch Teilnahme (Interessen fließen ins politische Handeln). Das Gestaltungsinteresse von Menschen nimmt tendenziell zu.
Der Ruf nach mehr partizipatorischer Demokratie ist eine Reaktion auf das aktuelle Lobbying durch mächtige Player.
Partizipation steht in einem Spannungsfeld zur
- lokalen Politik, weil sie die Rolle der Bezirkspolitik in Frage stellt, und zur
- regionalen Politik: hier gibt es Interessensgegensätze zwischen Städtekonkurrenz und lokalen Interessen
Die politischen Interessen pendeln zwischen Wunsch nach und Notwendigkeit von Legitimation und dem Ziel der gesellschaftlichen „Integration“ der StaatsbürgerInnen durch Teilhabe.
Christoph Stoik
Partizipation ist ein Mittel zur Demokratisierung. Demokratisierung hat den Anspruch, alle Interessen zu Wort kommen zu lassen, und ihnen Möglichkeit zu geben, gesellschaftlich wirksam zu werden.
Andreas Novy/Sarah Habersack